Erlebnisbericht Hatta Wandertour
Inhaltsverzeichnis
Sonntag der 03. April 2022
Heute ist früh aufstehen angesagt – Als Outdoor Fans wollen wir einen Tagesausflug nach Hatta zum Wandern in die Natur machen. Das Wetter passt. Ich hatte im Internet gelesen, dass es vor Ort schöne Wanderwege durch das Hadschar Gebirge gibt.
Hatta Wandern, oder was ?
Hatta ist die perfekte Wahl für einen Ort an dem man sich entspannen und die Aussicht genießen kann. Dieser exklusive Ort im Emirat Dubai ist ein beliebtes Trendziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Die atemberaubende Landschaft, das gemäßigte Klima und die vielen Aktivitäten, die man hier unternehmen kann, sind nur einige der Gründe, warum Hatta als Ausflugsziel unter vielen Wanderern aus Dubai so beliebt ist.
Es gibt viele Möglichkeiten um die Gegend rund um Hatta zu erkunden, die Talsperre besuchen, Wandern, Rad fahren, Mountainbiken oder einfach nur die Aussicht genießen.
Hatta ist eine Enklave des Emirats Dubai, etwa 100km von der Großstadt entfernt und liegt im Hadschar-Gebirge an der Grenze zum Oman. Genauer gesagt ist es eine Exklave von Dubai, bis heute war mir der Begriff Exklave auch noch nicht geläufig.
In der Nähe von Hatta befindet sich die Talsperre Hatta mit ihrem Stausee.
Da Hatta recht hoch gelegen ist herrscht dort ein milderes Klima als in Dubai.
Die Vorbereitungen
Visum für den Oman – Braucht man das oder kann das weg ?
Ursprünglich hatten wir geplant noch einen Abstecher in den Oman zu machen. Von Hatta aus geht es direkt über die Grenze in den Oman. Ich dachte, für eine neue Aufenthaltsgenehmigung würde es ausreichen einmal über die Grenze in ein anderes Land zu fahren und dann wieder zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate. Also verbindet man seine Outdoor Aktivitäten einfach mit dem Nützlichen…. Das war der Plan.
Olli hatte bereits ein Visum für die Einreise in den Oman beantragt und auch erhalten. Es stellt sich aber dann heraus, dass es leider so nicht funktioniert. Man muss dann erstmal 180 Tage in einem anderen Land sein um wieder für weitere 90 Tage einreisen zu dürfen. Zum Glück haben wir das vorher doch noch bemerkt. Das wäre echt eine große Überraschung gewesen, wenn ich nicht mehr in die Vereinigten Arabischen Emirate hätte einreisen dürfen. Auch hatte ich bereits ein neues Visum für weitere 90 Tage gekauft, welches seine Gültigkeit verliert, sobald man das Land verlässt. Also war klar, ein Abstecher in den Oman ist gestrichen. Wir machen nur eine Wandertour in Hatta.
Die Fahrt nach Dubai Hatta
Es sollte an diesem Tag recht warm werden und es wurde empfohlen, dass man sehr früh starten sollte. Ich hatte geplant, dass wir so gegen 6 Uhr aufstehen und um 7 Uhr losfahren. Die Fahrt sollte ca. 1 ½ Stunden dauern. Nun ja, aus 6 Uhr ist dann 6:30 Uhr geworden und bis wir losgefahren sind war es dann bereits 7:30 Uhr. Mit Proviant und 3 Liter Wasser im Gepäck fuhren wir dann in unserem Mietauto endlich los, raus aus der Stadt. Auf dem Weg dorthin, machten wir noch einen kurzen Halt am Supermarkt um noch ein paar Kanister Wasser für zu Hause zu besorgen. Da wir etwas abseits von der Metropole Dubai wohnen, quasi schon fast in der Wüste, ist man ziemlich schnell nur noch von Sand und Einöde umgeben. Die Straßen sind wirklich sehr gut ausgebaut und man fährt ganz entspannt mit 100-120 km/h.
Ganz plötzlich, fast wie aus dem Nichts, waren wir umringt von Nebel und hatten nur noch eine Sicht von ca. 50 Meter. Nebel in der Wüste. Spuki! Nach einer Weile war der Nebel genauso schnell wieder fort, wie er aufgetaucht war und eine wunderschöne Wüstenlandschaft und Umrisse einer Berglandschaft wurden sichtbar. Immer mal wieder tauchten einige wenige Geschäfte am Straßenrand auf und dann kam wieder eine Strecke voller Einöde und nichts außer Sand und Gestein. Nach ca. einer Stunde Fahrt schlängelte sich die Autobahn durch die Berge, wobei der Höhenunterschied nicht wirklich ersichtbar war und nach ca. 90 Minuten erreichten wir dann unseren Endpunkt, einen Parkplatz in Hatta im Hadschar Gebirge.
Hatta Wandertour – Die Ankunft
Außer unserem Auto war noch ein weiteres auf diesem Parkplatz und weit und breit aber keine Menschenseele zu sehen. Fernab von der Metropole Dubai. Es war erst 9 Uhr morgens aber die Sonne brannte bereits erbarmungslos. Ich bestand natürlich darauf, dass wir uns erstmal mit Sonnencreme versorgen. Ich hatte eine mit Faktor 50 besorgt und sie hinterließ, wie alle mineralischen Sonnencremes mit hohem Schutzfaktor, weiße Streifen auf der Haut. Die Hände waren auch ganz weiß. Zum Glück hatten wir genug Wasser im Kofferraum um uns auch ein wenig die Hände waschen zu können. Im Kofferraum entdeckte ich dann unsere Strandmatten und hatte die Idee mit dieser die Windschutzscheibe des Autos abzudecken, dass wir später nicht im Auto gegrillt werden.
Die Tour zu den Hatta Buchstaben
Los geht’s. Olli hatte sich vorab über diverse Empfehlungen für Routen und Wanderwege informiert und wir haben dann entschieden, dass wir den Wanderweg zum Gipfel zu den „Hatta Letters“ nehmen. Zählen sie doch neben dem Hatta Wadi Hub zu den Sehenswürdigkeiten der Gebirgslandschaft. So ähnlich wie in Hollywood nur ganz anders. 😉 Aber auf alle Fälle ein tolles Erlebnis.
Der Weg lag direkt vor uns. Die ersten Meter ging es leicht bergab um dann aber gleich darauf für eine lange Zeit nur noch bergauf in die Höhe zu gehen. Andere „Verrückte“ kamen uns hier beim Mountainbiken in der Landschaft entgegen. Puh, es waren bereits über 30 Grad und um meine Kondition stand es nicht gerade zum Besten. Immer schön langsam, nur kein falscher Ehrgeiz, wir hatten ja noch nicht einmal gefrühstückt. Immerhin hatten wir beide an die Kopfbedeckung gedacht und genügend Wasser dabei. Die Strecke, die wir uns ausgesucht hatten sollte so um die 7 Kilometer lang sein.
Den Schwierigkeitsgrad hatten wir jedoch nicht bedacht. Es stellte sich heraus, dass einige der Wege wirklich sehr steil, sehr schmal und mit lockerem Geröll versehen waren. Also nichts für Menschen mit Höhenangst und unsicheren Schritten. Die Natur war wirklich wunderschön und wir genossen die Stille um uns herum.
Nach etwa einer halben Stunde legten wir, im Schatten eines kleinen Felsvorsprungs, eine kurze Trinkpause ein. Das war auch so ziemlich die einzige schattige Stelle auf dem ganzen Wanderweg nach oben. Wir machten dann noch einen kurzen Fotostopp und erreichten schließlich nach gut einer Stunde unser Ziel.
Dort oben war es sehr windig, was aber leider nicht für Abkühlung sorgte, da es heißer Wind war. Als würde dir jemand mit einem Fön ins Gesicht pusten. Hier kletterten wir auf die großen Steinfelsen um den richtigen Fotospot und die beste Aussicht zu bekommen. Was für ein toller Ausblick ! Noch ein kleines Gipfelvideo und dann suchten wir uns im Schatten der Hatta Letters ein geschütztes Plätzchen um dort unsere geschmierten Stullen zu vertilgen.
Der Rückweg zum Auto
Einigermaßen gestärkt ging es nun wieder zurück zum Parkplatz auf dem unser Mietauto stand. Wir wählten für den Rückweg einen Bike Trail, auf dem das Laufen eigentlich verboten war. Es schien uns der direkteste Weg zu sein und wer sollte auch hier ein Problem damit haben? Wir waren weit und breit die Einzigen hier oben und die Trails waren sowieso nicht geöffnet. Es ging dann erstmal bergab, aber so richtig heftig bergab und das war nicht unbedingt besser als bergauf. Noch dazu war der Trail sehr steinig, voller Geröll und die Sonne brannte auf dem Boden noch mehr als vorher. Ich entschloss mich dazu in Schlangenlinien zu laufen um meine Knie etwas zu schonen. Am Ende der Bike Trails angekommen und somit auch am Fuße des Berges hatten wir noch einen Zaun zu überwinden. Das Gelände, indem wir unterwegs waren, war eingezäunt und das Tor mit einem Schloss mit Kette verschlossen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Jetzt mussten wir uns auf die Suche nach einem Schlupfloch im Zaun machen. Dieses war glücklicherweise relativ schnell gefunden und wir konnten unsere Wandertour auf „legalen“ Wegen fortführen.
Wir hatten zwar jetzt nur noch einen ebenen Weg vor uns aber die Strecke bis zum Auto konnten wir nicht so richtig einschätzen. Die Sonne brannte und ich dachte nur noch an Wasser. Jetzt in einen Pool springen oder unter die Dusche oder ein schöner Sommerregen, ein großes Eis, ein kühles Getränk, etc…… 😊
An der Seite rechts und links von unserem Weg waren irgendwelche Baumplantagen in denen auch ab und an jemand am arbeiten war. Ich dachte mir nur, dass sind mir echt die richtigen Touristen, jammern wenn sie „nur“ durch die Hitze laufen müssen und es trotz allem Komfort zu heiß finden während andere in dieser Hitze noch arbeiten müssen.
Nach unendlich scheinenden 45 Minuten sind wir dann endlich an unserem Auto angekommen. Jetzt erstmal alle Türen auf und durchlüften – hahahahahaaaa. Wo kein Lüftchen, da kein Durchzug. Noch schnell die Schuhe gewechselt und dann ab ins Auto und losfahren damit die Klimaanlage arbeiten kann.
Hatta Damm
Da wir doch früher als gedacht wieder am Auto waren, es war erst gegen 12 Uhr Mittag und der halbe Tag lag noch vor uns, ein Vorteil, wenn man(n) sich aufraffen kann früh aufzustehen 😉, entschließen wir uns dazu noch ein wenig die Gegend zu erkunden und zum Hatta Damm zu fahren. Der Weg zum Staudamm führte uns durch Hatta Heritage Village. Das Hatta Heritage Village ist ein kleines Dorf in Dubais Wüste, das vom Emirates Heritage Club gebaut und 2001 eröffnet wurde. Es ist ein kulturelles Erbe, das die Hütten, Ausstellungen und Waren der früheren Jahrhunderte bewahrt. Das Dorf ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische, die das ursprüngliche Dubai Hatta erleben und mehr Informationen über die Geschichte der Stadt oder die Vereinigte Arabische Emirate finden möchten.
Da aber Ramadan war, das Dorf fast menschenleer und nichts geöffnet hatte, entschieden wir uns nach kurzer Überlegung, dass eine Besichtigung bei diesen Temperaturen in der Mittagszeit nicht das Richtige war. Wir fuhren weiter zum Hatta Damm um dort das Wasserbecken zu begutachten. Der Parkplatz am Hatta Damm mit seinen vielen Foodtrucks, die auch alle nicht geöffnet hatten, war verwaist. Nur wenige Autos verirrten sich hierher, und die auch nur, weil es hier öffentliche Toiletten gab. Es gab auch einen kleinen Stand mit abgemagerten Pferden, die man für einen Ritt durch das Gelände mieten konnte. Glücklicherweise hatten die Pferde einen Standplatz im Schatten.
Wenn man jetzt auf der Suche nach Essen und Trinken war, hatte man hier echt schlechte Karten. Aber wir hatten ja immerhin genug Wasser dabei und Hunger hatten wir momentan keinen. Am Parkplatz vorbei, fuhren wir eine steile Straße hinauf, die eigentlich nur für „on und off drop“ Verkehr erlaubt war. Hier war der Eingang zum Hatta Damm. Der war allerdings, wie nicht anders zu erwarten, geschlossen. Normalerweise kann man auf dem Stausee auch Boote mieten – heute natürlich nicht. Ich stieg aus dem Auto und schaute kurz über die Staumauer um zu schauen was am Stausee los ist. Nichts war los, war ja auch geschlossen. Also machte ich ein paar Fotos und wir fuhren wieder weiter.
Rückfahrt nach Dubai
Es gab für uns hier nichts mehr zu unternehmen, was nicht draußen in der Mittagshitze gewesen wäre und so machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Jetzt konnten wir auch etwas mehr von der Wüste und der Dünenlandschaft sehen, da sich der Nebel vom Morgen längst aufgelöst hat. Olli hatte den Tempomat am Auto eingeschaltet und wir fuhren ganz entspannt die Autobahn entlang, die sich durch die Berge schlängelte. Plötzlich wurde das Auto langsamer und der Tempomat stellt sich wie von Geisterhand selbst aus. Ups, was war denn jetzt los? Bitte, bitte jetzt keine Panne mit dem Auto und hier in der heißen Einöde stranden. Wir hatten Glück, das Auto fuhr weiter und alles war in Ordnung.
Am Rande der Autobahn, die mit einem Zaun zur Wüste abgetrennt war, sahen wir immer mal wieder einige Kamele alleine oder in Gruppen zusammenstehen. Doch was war da denn los? Da hatte sich doch ein Kamel irgendwie einen Weg auf die Autobahn erschlichen und sorgt nun dafür, dass die Autofahrer auf der Gegenfahrbahn langsam fahren mussten. Plötzlich fallen uns auch die ganzen Kart- und Quadvermietungen auf, die wir auf dem Hinweg nicht gesehen hatten. Dieses Vergnügen steht uns auch noch bevor, aber das ist eine andere Geschichte und ein anderes Abenteuer.
Zuhause in Dubai angekommen, geht es erstmal an den Pool ein bisschen vom Ausflug erfrischen und sich noch mal all die tollen Erlebnisse auf unserem Trail durch den Kopf gehen zu lassen.
Fazit
Es war ein wunderschöner Ausflug mit Potenzial, auch wenn wir dieses Mal aufgrund von Ramadan nicht so viel machen konnten und einiges geschlossen hatte. Aber hey, wir leben ja jetzt hier und können jederzeit wieder einen Ausflug nach Hatta unternehmen. 😊
Vielleicht ziehen wir nächstes Mal bei unseren Unternehmungen in der Region auch Hatta Wadi hub oder eine Reise über die Landesgrenze in Betracht. Lassen wir uns überraschen. Es gibt noch so viel in dieser Welt rundum Dubai zu entdecken, so viele Touren außerhalb der Metropole in der kargen Natur.
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